Adaption nach Henrik Ibsen
Die junge, ehrgeizige Kurärztin Thea Stockmann entdeckt, dass das Kurbad in ihrer Heimatstadt durch Industrieabwässer verseucht ist. Gemeinsam mit einflussreichen Bürgern und der örtlichen Presse will sie diesen Umweltskandal an die Öffentlichkeit bringen und einen Neubau der Wasserleitungen erreichen.
Ihre Schwester Pia, Bürgermeisterin der Stadt, will die Enthüllung mit allen Mitteln verhindern, denn der Umbau würde den Steuerzahler Millionen kosten und den wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt zerstören.
Aus dem Konflikt der beiden Schwestern entwickelt sich zusehends ein erbitterter Machtkampf. Die Stimmung kippt und bald ist die Kurärztin den Intrigen ihrer Schwester, einer Hetzkampagne der Presse und der Ablehnung der gesamten Gesellschaft ausgesetzt.
Aber sie hält an der Wahrheit fest. Für ihren Idealismus ist sie bereit, alles zu opfern: ihre Ehe, ihren Beruf und die Zukunft der Stadt. Auf einer Volksversammlung versucht sie schließlich, die Öffentlichkeit mit einer radikalen Wutrede zu überzeugen …
Regie und Bühne: Katja Lillih Leinenweber
Dramaturgie und Bühne: Markus Andrae
Kostüme: Stefanie Klein
Sound: Fabian Schulz
Mit: Julia Jochmann, Natascha Popov, Daniel Wandelt, Bertolt Kastner, Monika Sobetzko, Daniel Cerman
Die Premiere fand im Februar 2017 am Theater am Schlachthof, Neuss statt.
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PRESSESTIMMEN
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Der Neusser von März 2017, Marion Stuckstätte
„EINE GEGEN ALLE – WAHRHEIT CONTRA PROFIT
[…] Eine aufrüttelnde Interpretation, in der sich die Intrige fast unmerklich ins heitere Treiben schleicht und sich die Bösartigkeit erst von allen Seiten zeigt, als ein Stoppen nicht mehr möglich ist. […]
Die vierte Regiearbeit von Katja Lillih Leinenweber am Theater am Schlachthof hat es in sich. Was hier locker amüsant beginnt und fröhlich beschwingt in den Abend führt, gewinnt im Laufe beständig an Schärfe und spitzt sich gekonnt – fast unmerklich – drastisch zu. Bis sich das „Elend“ mit einem Paukenschlag in voller Bedrohung und grinsender Überheblichkeit zeigt. Doch da ist es längst zu spät, der selbstgerechte, manipulierende Machtapparat samt aufgewühltem Mob ist nicht mehr auszubremsen. Plötzlich sind alle mittendrin; auch die TaS-Besucher – im Spiel, im Wegsehen, wie im echten Leben. […] Selbst erleben ist absolut empfehlenswert!“
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Neuss-Grevenbroicher-Zeitung vom 06.02.2017, Claus Clemens
„Das Theater am Schlachthof zeigt eine Inszenierung des Gesellschaftsdramas „Ein Volksfeind“ von Henrik Ibsen, die allen Erwartungen widerspricht. […] Die kluge Entscheidung, Ibsens Machtkampf unter Männern in eine Frauenfehde zu verwandeln, macht den Abend auf der Blücherstraße zu einem besonderen Erlebnis. Die Schärfe der Dialoge bleibt erhalten, aber auf einer weicheren Tonspur. Dazu kommt eine Rollenbesetzung, die absolut überzeugt. […] Der „Volksfeind“ mag bei Ibsen zu den schwächeren Dramen gehören, aber in der Inszenierung von Katja Lillih Leinenweber mit vielen unterhaltsamen Einlagen ist es eine faszinierende Neuentdeckung. Hingehen.“
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