KRIEG MIT ZELTEN

Uraufführung von Annette C. Daubner

 

Szenenfoto KmZ © Bodo Schnekenburger

© Bodo Schnekenburger

„Ich will jedenfalls nicht daneben stehen und mich von diesem schleimigen Klumpen Etwas namens Krise fressen lassen. Nicht ohne Gegenwehr“ – Zwei wütende, junge Frauen schlagen spontan vor der Filiale der örtlichen Bank ihre Zelte auf und fordern keine monetäre Entschädigung, sondern ihre Sicherheit zurück. Auf dem Dach ebendieser Bankfiliale haben derweil Hagen von Tronje aus dem Nibelungenlied und Polonius, der Oberkämmerer aus Hamlet, die Zeit überdauert. Und was nun? Angesichts der Zeiten allgemeiner Verunsicherung ab ins Superheldenkostüm und die Welt retten oder lieber noch ein paar Radieschen anbauen? Währenddessen kommt die Filialleiterin nicht umhin, das unschöne „Protest-Problemchen“ vor ihrer Bank schnellstmöglich lösen zu müssen.

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Mit viel Humor und den großen Fragen nach Verantwortung und Aufstand entspinnt die Autorin Annette C. Daubner einen ganz realen Science-Fiction-Thriller. KRIEG MIT ZELTEN ist das Gewinnerstück einer Autorenausschreibung zum Thema OCCUPY VOLKSBANK des Zimmertheaters Rottweil in Zusammenarbeit mit der Volksbank Rottweil und hat sich gegen 60 andere Einsendungen durchgesetzt.

Regie und Ausstattung: Katja Lillih Leinenweber
Mit: Kristine Walther, Patrick Hellenbrand, Arwid Klaws, Alessandra Ehrlich, Franziska Anna Bonn

Die Premiere fand im Oktober 2012 am Zimmertheater Rottweil statt.

 


PRESSESTIMMEN


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Schwarzwälder Bote vom 15.10.2012, Bodo Schnekenburger

„Katja Lillih Leinenweber verlangt ihrer Besetzung einiges ab. Ihre Inszenierung lässt die Konflikte zwischen den drei durchaus starken Parteien – in diesem Fall ist auch das altvordere Paar Polonius/Hagen in gewissem Sinne Partei – mit Verve ausspielen. Auf der unteren Bühnenebene, wohin sich alle Handlung verlagert, bieten zum einen Lichträume Platz für Unterbrechungen. Auch Zuspielmusik funktioniert zwar als Übergang, aber eben auch als Trennung. Zum anderen werden die Szenen durch Tempoänderung getaktet. Das hält die Spannung, die Richtung vorläufigem Ende durch fast absurde Verdichtung noch erhöht wird. Dass bis dahin mancher Satz bedeutungsschwer auf einer Ebene zur Pointe wird, die auf der anderen in der eigenen Erfahrung, gesellschaftlichem Konsens oder einfach nur in einem humanistischen Ideal wurzelt, sorgt zudem für gleichermaßen unterhaltsame wie anregende Akzente.“
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